Im Zentrum des Textes, den Hannah Arendt mit 22 Jahren als Dissertation bei Karl Jaspers einreichte, steht die Frage, inwieweit wir zu einer Liebe befähigt sind, die uns als gemeinschaftliche Wesen ausweist. Arendt untersucht zunächst das Phänomen Liebe als Begehren, bevor sie ausführlich und unter verschiedenen Perspektiven die augustinische Liebeskonzeption, vor allem das Verhältnis zwischen Schöpfer und Geschöpf und das Konzept der Nächstenliebe, analysiert. Anschließend fragt sie, wie Augustinus den Übergang von einer civitas fidei zur civitas socialis zu begründen versucht. Die Ausgabe bietet eine vollständige Übersetzung aller griechischen und lateinischen Originalzitate, Register und einen einführenden Essay der Herausgeberin.
Hannah Arendt (1906–1975) war Philosophin, politische Theoretikerin und Publizistin. Die Heidegger-Schülerin wurde 1937 auf Grund ihrer jüdischen Herkunft aus Deutschland ausgebürgert und ging ins Exil in die USA. Sie lehrte u.a. in Princeton, Chicago und an der New School for Social Research in New York. Mit ihren Werken Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft (1951) und Vita activa (1958), aber auch ihrer umstrittenen Auseinandersetzung mit dem Eichmann-Prozess (Eichmann in Jerusalem, 1963) wurde sie weltweit bekannt.
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